Gendergerechte Sprache – weitere Beispiele

Gendergerechte Sprache – wie geht das? Teil 2

Bereits vor Kurzem habe ich an dieser Stelle einen Beitrag darüber erstellt, was gendergerechte Sprache für mich bedeutet und wie ich sie umsetze. Mir ist es dabei wichtig zu betonen, dass es immer auf den Einzelfall ankommt, ob und wie ich einen Text gendergerecht gestalte. Ich versuche dabei bewusst, auf * oder _ zu verzichten, da ich mich selbst davon beim Lesen gestört fühle. Zudem lassen sie sich nicht gut laut vorlesen.

Auf die Alternativen kommt es an

Stattdessen versuche ich, alternative Begriffe zu finden und zu verwenden, die beim Lesen nicht konstruiert wirken. Mit ein wenig Übung ist das nicht schwer und bereitet mir Freude, denn ich setze mich so noch intensiver mit dem Text auseinander. Das Ziel dabei: Der Text lässt sich angenehm und leicht lesen und den Lesenden fällt nicht auf, dass der Text gendergerecht ist.

Weitere Beispiele für gendergerechte Sprache

Ein Beispiel, das mir bei meinem letzten Job immer wieder über den Weg lief, war der Begriff „Kunde“. Diesen Begriff musste ich ständig benutzen und meine Aufgabe war es zudem, bereits bestehende Texte zu überarbeiten. Ich wollte allerdings nicht Kund*innen schreiben, eben weil der Begriff so häufig war. Also suchte ich nach Alternativen. Zunächst sah ich mir an, in welchen Zusammenhängen der Begriff genutzt wurde. Oft wurde in den Texten von „potentiellen Kunden“ gesprochen. Diesen Begriff tauschte ich aus und aus „potentiellen Kunden“ wurden „Interessierte“ oder „interessierte Personen“, um die Texte abwechslungsreich zu gestalten. Wurde hingegen von „Unseren Kunden“ gesprochen, machte ich daraus „Unsere Kundschaft“.

Niemanden störten die Änderungen

Ich hatte im Voraus mit meinem Vorgesetzten geklärt, dass ich die Texte gendergerecht schreiben würde und war nicht sicher, wie die Reaktionen im Unternehmen sein würden. Diese blieben jedoch gänzlich aus. Damit hatte ich mein Ziel erreicht, denn tatsächlich war einfach niemandem aufgefallen, dass ich die Texte gendergerecht umgeschrieben hatte. Und das beschreibt dann auch am besten meine Herangehensweise: Es sollte unaufdringlich, ganz selbstverständlich und unkompliziert sein. Das ist das Besondere an Sprache: Sie entwickelt sich weiter und lässt Entwicklungen zu. Solltest du zu dem Thema Fragen haben, nimm gerne Kontakt zu mir auf. Ich freue mich, von dir zu hören.