Gendergerechte Sprache – ein Beispiel

Gendergerechte Sprache – ein Thema mit Diskussionspotential

Beim Thema gendergerechte Sprache gehen die Meinungen auseinander. Ich verstehe das sehr gut, denn schnell entsteht der Eindruck, dass die Sprache dadurch künstlich und übertrieben verändert wird und auch mich stört es, wenn bei jeder Nennung einer Personengruppe ein * oder _ oder ähnliches auftaucht. Beim Lesen mag das noch gehen, beim Vorlesen klingt es für viele Ohren erst einmal irritierend. Darum bedeutet für mich gendergerechte Sprache, einen Text so zu schreiben, dass die Lesenden in ihrem Lesefluss nicht gestört werden und dass es im besten Fall gar nicht auffällt, dass der Text gendergerecht ist. Dafür habe ich an dieser Stelle einige Beispiele für gendergerechte Ansprache im Schriftverkehr zusammengestellt:

Beispiel gendergerechte Ansprache

„Lieber Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, „Liebe Kundinnen und Kunden“, „Sehr geehrte Damen und Herren“:

In diesen Beispielen würde in den meisten Fällen auf ein * oder einen _ zurückgegriffen werden, andere Unternehmen verwenden konsequent das generische Maskulinum. In den ersten beiden Fällen würde ich es folgendermaßen lösen:

„Liebe Teams“, oder im Singular „liebes Team“, alternativ geht auch: „Liebe Belegschaft“ und „Liebe Interessierte“ oder „Liebe Kundschaft“. In beiden Fällen stören die Alternativen beim Lesen nicht, die Begriffe sind nicht konstruiert und ohne Aufwand erscheint die Anrede gendergerecht.

Etwas anders verhält es sich bei „Sehr geehrte Damen und Herren“, denn hier kommt es tatsächlich auf den Zusammenhang an. Schreibe ich zum Beispiel eine Bewerbung und kenne die Person, die ich anspreche, dann würde ich „Guten Tag Vorname, Nachname“ schreiben. Das ist zudem persönlicher und immer richtig. Spreche ich damit eine größere Personengruppe an, da ich keine konkrete Ansprechperson kenne, gibt es zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

„Liebes Team des Unternehmens xyz„, „Sehr geehrte Beschäftigte“, oder ganz einfach: „Guten Tag“. Auch hier stört die gendergerechte Ansprache nicht beim Lesen und ich kann auf Sternchen und Striche verzichten. Übrigens: Kenne ich die Personengruppe und weiß, dass ich alle Personen mit einbeziehe, schreibe ich einfach weiterhin „Sehr geehrte Damen und Herren“. Ihr seht also: Alles kann, nichts muss, gleichwohl gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einen Text ganz leicht gendergerecht zu schreiben. Ich mache das täglich und deswegen fällt es mir sehr leicht. Ihr habt dazu Fragen? Dann nehmt gerne Kontakt mit mir auf, ich freue mich, von euch zu hören.